Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Die tiefenpsychologisch fundierte Therapie ist ein Verfahren, das in den 1960er Jahren zusammen mit den Krankenkassen entwickelt wurde und sich neben der Verhaltenstherapie und der Psychoanalyse als eigenständiges Verfahren etabliert hat. Die Theorie ist dabei der Psychoanalyse geeinsam. Unterschiede gibt es bei der Methodik und Anwendung. So finden tiefenpsychologische Sitzungen in der Regel ein Mal wöchentlich statt, psychoanalytische Verfahren in der Regel zwei bis drei Mal in der Woche. Das Stundenkontingent beläuft sich bei der tiefenpsychologischen Therapie auf zunächst 50 Sitzungen, in bestimmten Fällen können nochmals 30 Sitzungen bei der Kasse beantragt werden. Maximal werden 100 Sitzungen erstattet. In der Psychoanalyse werden dagegen wesentlich mehr Sitzungen bewilligt. Demnetsprechend arbeitet die Tiefenpsychologie mit einer fokussierteren Zielsetzung. Die Arbeit im Hier und Jetzt ist wichtiger als die Arbeit im Dort und damals.

In dem Begriff tiefenpsychologisch findet sich der Begriff der Tiefe. Damit ist gemeint, dass in der Tiefe, dem sogenannten Unbewussten, Wünsche, Motive und Konflikte oft verborgen liegen. Diese psychodynamischen Kräfte wirken sich unbewusst auf das Verhalten der Menschen aus und können zu Symptombildung führen. Die Tiefenpsychologie geht davon aus, dass sich die Symptome verringern oder ganz verschwinden, wenn die Ursachen dieser unbewussten Konflikte gemeinsam innerhalb der Therapie aufgespürt und verstanden werden können. Es handelt sich bei dieser Therapieform also um eine Einsichtstherapie. Symptome werden als Kompromisslösung verstanden, die dem Menschen irgendwann einmal helfen sollten, eine unerträgliche Situation, z.B. dem Hin und Her gerissen Sein zwischen zwei (unbewussten) Wünschen, zu verbessern.